BEITRAG ZUM THEMA TISCHKULTUR | BOURBON MAGAZIN | 09/2016

DIE SERVIETTE

Die richtige Serviette verleiht jedem gedeckten Tisch das Tüpfelchen auf dem i. Es gibt sie aus Stoff, Papier, gestärkt und ungestärkt, blütenweiß und farbenfroh.

Gläser, Teller, Besteck, Serviette – all diese Gegenstände sind Elemente bei der Inszenierung auf dem Tisch. Auch die Serviette hat nicht allein dekorative Eigenschaften. Sie dient dazu, sich den Mund nach oder auch während der Mahlzeit abzuwischen, auch die Kleidung soll vor Verunreinigungen geschützt werden. Das Lätzchen ist wohl die erste “Serviette”, mit der wir als Baby in Berührung gekommen sind. 

Die Serviette gilt als Kulturgegenstand, laut Knigge wird sie einmal gefaltet korrekterweise während des Essens auf den Schoß gelegt.Sollte man in die Situation kommen, den Tisch verlassen zu müssen, legt man die Serviette links neben den Teller.Um unschöne Fettränder an Gläsern zu vermeiden, tupft man sich vor dem Trinken den Mund ab. Ist das Essen beendet, legt man die Serviette ebenfalls links neben den Teller, möglichst so, dass der Blick des Gegenüber auf die geschlossene geknickte Seite fällt. Bitte unter keinen Umständen falten, knüllen und auf den Teller werfen.

“Die Serviette gilt als Kulturgegenstand.”

Ein historischer Exkurs

Der Wortursprung der Serviette ist französisch – servir (servieren)  und bedeutet soviel wie: Gegenstand, der beim Servieren benötigt wird. Vorher wurde die Serviette als Mundtuch oder auch Tellertuch bezeichnet. Bereits zu Zeiten der alten Römer sind Servietten belegt. Während des Mittelalters wurde im Allgemeinen auf die Serviette verzichtet. Mund und Hände wurden an der Kleidung oder am Tischtuch abgewischt. Später wurde die Serviette durch den Adel wieder eingeführt, auch hier diente sie zum Schutze der Kleidung vor Verunreinigung und zum Abwischen des Mundes. 

Materialien

Die gängigsten Servietten sind gewiss die Papierservietten. Sie gibt es in denkbar vielen Farben, mit Mustern und unterschiedlichen Texturen. Mit ihnen lässt sich die Anmutung der Tafel  im Handumdrehen verändern. Eine helle, einfarbige Serviette verleiht einem gedeckten Tisch Eleganz, eine bordeauxrote lässt Romantik erstrahlen. Doch nicht alleine die Farbe, vor allem eine besondere Haptik macht eine Serviette zu einem Statement. 

Stoffservietten werden häufig in gehobenen Restaurants verwendet. Oft sind sie weiß und gestärkt, werden akkurat gefaltet und verleihen dem Tisch eine stilvolle Ausstrahlung. Besonders angesagt sind derzeit “Towel Napkin” – das Geschirrtuch –  als Serviette. Dieses rustikal anmutende, stoffähnliche Tuch erinnert an die eigene Küche und schafft so eine Verbindung zwischen Gästen und Küche. Der Trend der Geschirrtuch-Serviette  stammt aus den angesagtesten Restaurants in der Welt. 

“Die Geschirrtuch-Serviette ist der Trend aus den angesagtesten Restaurants.”

Als Gastwirt ist man ganz automatisch Gastgeber und sollte sich als solcher auch Gedanken über die Serviette machen, die den Gast während seines gesamten Mahles begleitet. Sie kann nützliches Übel sein, ein unbeachtetes Element auf dem Tisch oder aber ein herzlicher Gruß des Gastgebers, der Leidenschaft für Gastlichkeit und eine gewisse Wertschätzung dem Gast gegenüber vermittelt.

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